Samstag, 13. November 2010

Jette und die Dunkelheit, oder zwei Schisselsen auf nächtlicher Tour

Warum ist mein Setter nur so eine feige Socke?
Jeden Abend das gleiche Theater.
Da wir auf dem total platten Land wohnen, wo ab 22.00 Uhr
die Bürgersteige hochgeklappt  werden und die Straßenbeleuchtung abgeschaltet wird, ist es für eine junge Setterdame besonders aufregend im Dunkeln spazieren, bzw, an der Leine reißen zu können.
Mit Taschenlampe und Leuchtweste bewaffnet, in Gedanken einen großen Knüppel und eine Familiendose Pfefferspray in der Tasche, ziehen wir Beide dann los.
Todesmutig zieht Jette mich an der Leine zu ihren bevorzugten Stellen, wo auch schon die neuesten Hundenachrichten zum Lesen bereit liegen.
Aber oh Schreck, was ist das? Was raschelt denn da in der
Hecke? Aha ein kleiner Igel, erscheint im Kegel der Taschenlampe. Jette ist nicht zu bewegen auch nur einen Schritt weiterzugehen. Igel sind so ziemlich das Beste was Jette finden kann, warum auch immer.
Irgendwann hat sie der kleine Igel, der eigentlich in den Garten unter einen großen Laubhaufen gehört, seines Weges getrollt und Jette ist bereit ein paar Schritte vorwärts zu gehen, da naht schon das nächste Unheil in Form einer riesigen Ratte, die natürlich auch noch stehen bleibt und fiese Angst einflößende Geräusche macht.
Mir klopft das Herz bis zum Hals, ich sehe schon die Ratte in meinem, oder Jettes Bein hängen, Jette ist auf Erbsengröße
zusammen geschrumpft und denkt nun nicht mehr daran
an der Leine zu ziehen.
Nun mache ich meinerseits laute Geräusche und die Ratte bekommt das Licht der Taschenlampe voll ins Gesicht, endlich verschwindet sie und wir kommen tatsächlich einige
Meter, in einigermaßen gesitteter Gangart voran.
Ich denke an mein warmes Wohnzimmer und meine kuschelige Decke als es schon wieder raschelt und knackt, diesmal allerdings von oben, kurze Zeit später hört man nur noch den Flügelschlag eines davon fliegenden Monstervogels der mindestens Adlergröße hat.
Jette und ich sind zu Salzsäulen erstarrt und halten den Atem an.
Ein kurzer Blickkontakt genügt, ich nicke ihr verständnisvoll zu und wir machen auf dem Hacken kehrt und laufen einige Schritte schneller nach Hause.
Nun habe ich so gar nichts mehr dagegen, dass Jette an der
Leine zieht !!! 

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